AKTIENMARKTBERICHT von GRIMALDI & PARTNERS

 RÜCKBLICK auf den Aktienmärkten 

Die internationalen Aktienmärkte haben den Monat Mai uneinheitlich beendet. Die Monatsperformance liegt in der Schweizbei Minus 3.0%, in der EU bis Minus 1.0% und in den USA bis Plus 3.0%.

Für Belastung in Europa haben gesorgt...

Rezessionsängstegeopolitischen Spannungenund auch die Sorgen um die Regierungsbildung in Italien.

Für die Kurserholung in den USA hat gesorgt...

Ein starker US-Arbeitsmarktberichtfür den Monat Mai. Die US-Wirtschaft hat mehr Arbeitsplätze als erwartet geschafft.

Der schwächere Eurohat die Aktienmärkte in der Eurozone Unterstützung verliehen. 

...besonders aufgefallen...AUF TITELEBENE

SCHWEIZ

Geberit hält gutes Wachstumstempo - Bisheriger Ausblick bestätigt

Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2018 den Umsatz klar gesteigert, gestützt vor allem von positiven Währungseffekten. Werden diese ausgeklammert, ergibt sich noch immer ein solides Wachstumstempo im mittleren einstelligen Prozentbereich, wobei es insbesondere in Europa gut lief. Der Gewinn nahm trotz Gegenwind durch die steigenden Rohmaterial- und Personalkosten im zweistelligen Bereich zu. Der bisherige Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018 wurde in etwa bestätigt.

Swisscom steigert Umsatz dank Italientochter Fastweb und bestätigt Ausblick

Die Swisscom hat im ersten Quartal etwas mehr Umsatz und Gewinn erzielt. Zugelegt hat vor allem das Italiengeschäft, während sich der Umsatz in der Schweiz rückläufig entwickelte. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bekräftigt.

Oerlikon mit starkem Wachstum und höherer Marge - Guidance bestätigt

Der Industriekonzern Oerlikon hat im ersten Quartal 2018 Rekordergebnisse bei Umsatz und Auftragseingang erzielt und die Profitabilität gesteigert. Insbesondere Manmade Fibers wuchs kräftig. Derzeit seien keine Anzeichen für eine konjunkturelle Abschwächung auszumachen und die Jahresziele werden entsprechend bestätigt.

Richemont enttäuscht mit Geschäftszahlen - Rückkäufe belasten

Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im Geschäftsjahr 2017/18 vom Konsumhunger chinesischer Kunden angetrieben mehr Luxusuhren und Schmuck verkauft. Auch das operative Ergebnis und den Gewinn hat Richemont gesteigert, dies jedoch deutlich weniger stark als von Analysten erwartet. Ein Grund dafür sind die hohen Kosten für den Rückkauf von Uhren aus den Lagern von Handelspartnern.

Dreieinhalbjähriger Übernahmekampf um Sika endet mit einvernehmlicher Einigung

Einer der grössten Übernahmekämpfe in der Schweiz der letzten Jahre geht zu Ende. Der Zuger Bauchemiekonzern Sika bleibt unabhängig. Darauf hat sich die Sika-Spitze mit den Familienerben und dem Konzern Saint-Gobain geeinigt. Mit dem Ende der Unsicherheit will Sika nun noch mehr Gas geben und schneller wachsen.

EUROPA (ex Schweiz)

Allianz sieht sich trotz Gewinnrückgang zum Jahresstart auf Kurs

Schwankende Finanzmärkte und der schwache US-Dollar haben Europas grösstem Versicherer Allianz zum Jahresstart im laufenden Geschäft einen Gewinnrückgang eingebrockt. Mit 2,76 Milliarden Euro fiel der operative Gewinn im ersten Quartal 6% geringer aus als ein Jahr zuvor. Der Nettogewinn legte dank geringerer Steuern und gesunkener Umbaukosten jedoch um 7% auf 1,9 Milliarden Euro zu.

Adidas steigert Gewinn - Eurostärke bremst Umsatz

Der Sportartikelhersteller Adidas hat seinen Gewinn im ersten Quartal trotz des starken Euro kräftig gesteigert. Weniger Rabatte sowie neue Produkte zu höheren Preisen konnten die belastenden Währungseffekte mehr als kompensieren.

Starker Euro drückt auf Jahresprognosen von Bayer

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer blickt wegen der Euro-Stärke vorsichtiger auf das Jahr 2018. Der Umsatz sowie das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürften nun im unteren einstelligen Prozentbereich fallen. Bisher waren beide Kennziffern auf dem Niveau von 2017 erwartet worden. Da hatte Bayer einem Umsatz von rund 35 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis vor Sonderereinflüssen von knapp 9,3 Milliarden Euro erzielt.

Innogy verdient im Auftaktquartal weniger

Der vor einer Zerschlagung stehende Energiekonzern Innogy hat im ersten Quartal weniger verdient als ein Jahr zuvor. Grund waren ein schwächeres Vertriebsgeschäft sowie ein schlechteres Finanzergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank dabei leicht um 2% auf 1,24 Milliarden Euro. Der bereinigte Nettogewinn sank um knapp 11% auf 610 Millionen Euro. An seiner Jahresprognose hielt der Konzern fest.

Merck macht Fortschritte mit Krebsmitteln - Aktie im Aufwind

Positive Studiendaten bei seinen Krebsmedikamenten beflügeln Merck. Die Darmstädter hatte vorläufige Daten aus Studien im frühen und mittleren Stadium mit ihren Krebsmitteln veröffentlicht, die detaillierter Anfang Juni auf dem weltgrößten Krebskongress ASCO in Chigago vorgestellt werden sollen. Diese Daten sind sehr positiv ausgefallen. Die Pipeline von Merck sorgt endlich für etwas Begeisterung. Denn lange hatte das Unternehmen kein glückliches Händchen bei der Entwicklung neuer Medikamente. 2017 durfte Merck mit der Krebsimmuntherapie Bavencio erstmals seit neun Jahren wieder eine neue Arznei auf den Markt bringen.

Novo Nordisk mit Gegenwind von starker Krone - Prognose leicht angehoben

Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk hat im ersten Quartal trotz gesunkener Umsätze unter dem Strich mehr rausgeholt als ein Jahr zuvor. Im Zeitraum Januar bis März sind die Erlöse wegen der starken Dänischen Krone um 5% auf 26,93 Milliarden Kronen (3,6 Mrd Euro) zurückgegangen. Ohne Wechselkurseffekte wäre der Umsatz um 5% geklettert. rechnete das Unternehmen vor. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 10,75 Milliarden Kronen - 6% mehr als im Vorjahr.

Siemens verdient trotz mauem Kraftwerksgeschäft mehr

Die schwächelnde Kraftwerkssparte hat die Ergebnisse des Elektrokonzerns Siemens im zweiten Quartal erneut belastet. Eine starke Entwicklung bei den digitalen Geschäften sowie der Bahnsparte konnte die Rückgänge nicht vollständig ausgleichen, das operative Ergebnis ging zurück. Unter dem Strich verdiente Siemens jedoch deutlich mehr - auch dank eines Buchwerteffektes. Die Gewinnprognose erhöhte der Konzern. Investoren zeigten sich zufrieden.

Investor Singer kauft sich bei ThyssenKrupp  ein - Neuer Ärger?

Nach dem Gerangel mit seinem schwedischen Grossaktionär Cevian über die künftige Strategie droht dem Industriekonzern Thyssenkrupp womöglich neues Ungemach. Der umtriebige US-Investor Paul Singer will sich nun auch bei den Essenern einkaufen. Sein erklärtes Ziel sei es, Konzernchef Herbert Hiesinger abzusetzen.

Vapiano wächst dank neuer Restaurants weiter

Die Restaurantkette Vapiano bleibt auf Expansionskurs. Dank neu eröffneter Filialen vor allem im Ausland konnte das Unternehmen im ersten Quartal seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 14,5% auf 86,3 Millionen Euro heben. 

Vonovia expandiert über 900 Millionen Euro teuren Zukauf nach Schweden

Deutschlands grösster Immobilienkonzern Vonovia will in den schwedischen Markt einsteigen. Das Unternehmen biete für den Konkurrenten Victoria Park insgesamt knapp 9,6 Milliarden schwedische Kronen (rund 900 Mio Euro) in bar.

Zahldienstleister Wirecard macht weiter gute Geschäfte mit Online-Shopping

Der Zahlungsdienstleister Wirecard verdient weiter gut am Einkaufsboom im Internet. Im ersten Quartal machte das Unternehmen unter anderem dank mehr abgewickelter Transaktionen unter dem Strich 70,8 Millionen Euro Gewinn und damit 46,1% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Transaktionsvolumen auf der eigenen Abwicklungsplattform wuchs um mehr als die Hälfte auf 26,7 Milliarden Euro. Wirecard bietet Händlern vor allem im Internet die Abwicklung von Zahlungen bei Einkäufen an und verdient daran über Gebühren mit.

USA

Apple-Aktionäre bekommen weitere 100 Milliarden Dollar

Die US-Steuerreform bringt Apple -Aktionären einen Geldregen: Der iPhone-Konzern schüttet über einen Aktienrückkauf weitere 100 Milliarden US-Dollar aus. Zugleich blieb das von einigen Analysten erwartete Absacken der iPhone-Verkäufe im vergangenen Quartal aus. Das teure iPhone X war dabei das bestverkaufte Apple-Telefon. Das brachte Apple einen Quartalsgewinn von 13,8 Milliarden Dollar ein, nach gut 11 Milliarden im Vorjahresquartal.

Applied Materials verschreckt Anleger mit Umsatzausblick

Applied Materials hat die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal verschreckt. Der weltgrößte Chipanlagenbauer erklärte, er gehe nun von einem Umsatz im dritten Quartal von 4,33 Milliarden bis 4,53 Milliarden Dollar aus. Von Reuters befragte Experten hatten mit dem oberen Wert gerechnet. 

Cisco steigert Umsatz erneut - Lahmer Ausblick lässt Aktienkurs purzeln

Der Netzwerk-Spezialist Cisco hat auch im dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert. Die Erlöse sind um 4% zum entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 12,5 Milliarden US-Dollar geklettert. Der Gewinn legte unter dem Strich um 7% auf 2,7 Milliarden Dollar zu. Experten zufolge hatten sich Börsianer bei der Prognose des Unternehmens mehr Optimismus gewünscht.

Earnings-Ticker-Disney profitiert von Freitzeitparks und Superhelden-Film

Bei Walt Disney haben zahlreiche Besucher in den Freizeitparks und der Superhelden-Film "Black Panther" für gute Geschäfte gesorgt. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um 9,1 Prozent auf 14,55 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente das US-Unternehmen 2,94 Milliarden Dollar 23% mehr als ein Jahr zuvor.

Walmart startet mit mehr Umsatz ins Geschäftsjahr - JD.com-Beteiligung belastet

Der US-Händler Walmart ist mit mehr Umsatz in das neue Geschäftsjahr 2018/2019 gestartet. Die Erlöse legten im ersten Quartal um 4,4% auf 122,7 Milliarden US-Dollar zu. Dabei halfen auch für Walmart günstige Währungseffekte. Unter dem Strich schlug sich allerdings die Beteiligung am chinesischen Onlinehändlers JD.com negativ nieder.

AUSBLICKauf den Monat Juni 

Die Erholung der Aktienmärkte seit dem Minicrash von Anfang Februar wurde mir der Korrektur von Mitte Mai gestoppt. Die Frage ist nun, ob diese Korrektur einzig eine Verschnaufpause nach der kräftigen Erholung oder der Beginn einer Konsolidierung ist. Es gibt im Moment unterschiedliche Kräfte am Spiel. Die traditionell schwachen Sommermonate und geopolitische Unsicherheiten dürfen auf die Aktienkurse drücken. Allerdings wirkt der weiterhin intakte Konjunkturaufschwung und ein schwächerer Euro kursstützend. Der kurzfristige Kursverlauf wird daher vor allem davon abhängen, welche dieser Kräfte die Investoren in ihren Anlageentscheiden mehr Gewichtung geben werden. Somit wir erwarten für Juni eine Fortsetzung der Bodenbildungsphase und insgesamt keine grossen Sprünge an den Aktienmärken. 

AKTIENEMPFEHLUNG DES MONATS