AKTIENMARKTBERICHT von GRIMALDI & PARTNERS
MONATSRÜCKBLICK
Die internationalen Aktienmärkte haben den Monat September mit teils deutlichen Verlusten beendet.
BELASTENDE FAKTOREN:
- Angst der Anleger vor dem kriselnden chinesischen Immobiliensektor angesichts der Krise von Evergrande.
- Sorgen um eine anziehende Inflation bei gleichzeitig langsamerem Konjunkturaufschwung.
- Die steigenden Ölpreise dürften zeigen, dass das globale Angebotsdefizit deutlich grösser sei als gedacht.
- Angst vor der befürchteten Abkehr von der lockeren US-Geldpolitik und damit die Aussicht auf eine Verringerung der Fed-Stimulierung.
- Die Notwendigkeit einer Anhebung oder Aussetzung der US-Schuldenobergrenze ergeben.
AUF TITELEBENE besonders aufgefallen:
Covid-19-Arznei von ROCHE zeigt in klinischer Studie Wirkung
Eine Corona-Therapie von Roche hat in klinischen Tests Wirkung gezeigt. Das Präparat Ronapreve verringerte nach Angaben des Schweizer Pharmakonzerns in einer Phase-II/III-Studie die Virenlast von im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten signifikant und erreichte damit das Hauptziel. In mehreren Ländern wie etwa den USA, Großbritannien und Japan ist der Cocktail aus den Arzneien Casirivimab und Imdevimab für den Notfalleinsatz bereits zugelassen.
Weko eröffnet Untersuchung gegen SWISSCOM Directories
Die Wettbewerbskommission (Weko) hat gegen die Swisscom und deren Tochter Directories eine Untersuchung eröffnet. Der Grund dafür ist ein möglicher Verstoss gegen das Kartellgesetz.
Im Rahmen der Untersuchung soll nun geprüft werden, ob Swisscom Directories tatsächlich eine marktbeherrschende Stellung inne hat und sich im Sinne des Kartellgesetzes missbräuchlich verhält.
Kritik an Preispolitik - Directories habe mit der Einführung von Swiss List den Preis und die Bedingungen für die Ergänzung des Telefonbucheintrags grundlegend geändert, bemängelt die Weko. Neu würden verschiedene Produkte und Dienstleistungen nur noch gebündelt angeboten. Dies könne nach einer ersten Einschätzung zu einer Behinderung von Wettbewerbern und zur Benachteiligung der Marktgegenseite führen
MONATSAUSBLICK
Die Korrektur von September zeigt, dass die Aktienkurse nicht ungebremst nach oben steigen können. Dieses Jahr hat sich der schlechte Ruf des Monats September als schwacher Börsenmonat bewahrreitet!
Das Anteigen des Ölpreises hat die Inflationsangst geschnürt. Dies könnte zu steigenden Langzinsen führen. Damit wären die Zentralbanken gefordert, die Geldpolitik restriktiver zu gestalten, was belastend für die Aktienmärkte wäre. Es bleibt daher abzuwarten, ob der Anstieg der Inflation vorübergehend ist oder nicht.
Für den weiteren Verlauf der Aktienmärkte im laufenden Monat können die anstehenden Unternehmensergebnisse zum dritten Quartal bestimmend sein. Nach der Septemberkorrektur spricht die überverkaufte Situation für steigenden Notierungen.
Wir erwarten eine steigende Tendenz für Oktober.
AKTIENEMPFEHLUNG DES MONATS
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